📍Im wunderschönen @substanz.osnabrueck
Worksho-WE: Wege zum Ökosozialismus – Transformation durch Kollektivismus und Postwachstum?

Bereits jetzt erleben sind die ersten Auswirkungen der heiß diskutierten Klimakrise erlebbar. „Wir“ im globalen Norden erfahren dies weniger oder nur indirekt, im Verhältnis zum „wir“ im globalen Süden. Klimakrise heißt immer auch soziale Krise – wer trägt die Lasten der notwendigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation? Wie kann die zerstörerische Ausbeutung der natürlichen Umwelt und der „Ressource Mensch“ vor dem Hintergrund der Profitorientierung und der Wachstumsideologie des bestehenden kapitalistischen Wirtschaftssystems beendet werden?
Sind transformative Ideen der Kollektivierung und des Postwachstums überhaupt im Rahmen der aktuellen marktwirtschaftlichen Verhältnisse umzusetzen oder bedarf es eines radikalen Bruches?
Das Ende der Welt ist für Viele eher vorstellbar, als das Ende des Kapitalismus. Diese Perspektivlosigkeit gilt es mit konkret utopischen Ansätzen zu überwinden.
Welchen Beitrag kann hier der Ökosozialismus leisten? Diskursiv wollen wir uns im Rahmen der Veranstaltung mit diesen und weiteren Fragestellungen beschäftigen und versuchen Antworten zu finden.
Die Bildungsreise ist geplant als inhaltliches Vertiefungsangebot zu den benannten Themen. Darüber hinaus sollen Engagierte aus unterschiedlichen Bereichen zusammenkommen und ein Erkenntnisgewinn erfolgen, welche Bedeutung einer solidarischen Vernetzung beizumessen ist.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. statt.
NO LAGER SOLI PARTY V ✊🏿✊🏼✊🏾
📍Im wunderschönen @substanz.osnabrueck
Samstag 22. Juli 2023, 22 Uhr bis 4 Uhr
Frankenstraße 25A in Osnabrück
Damit für alle was dabei ist, diesmal mit buntem Mix:
💥 Vicio Live-Band mit Punk @viciosnabruck
💥 DJ Selassie, DJ Energy, DJ Chuck & Kaizer Rebell mit Dancehall, Reggae, Afro, Latino, Hip Hop and Rn’B
💥 Saman mit Techno-House @saman.n.n.n
💥 duhrst mit Techno @duhrst
💫 Einlass ab 22:00 Uhr
💫 Soli-Eintritt: 7 €
❗Fühlst du dich auf der Veranstaltung unwohl, wurdest blöd angemacht, hast diskriminierendes Verhalten erlebt oder beobachtet oder brauchst Hilfe? Sprich die Menschen mit den gelben Buttons 🟡 oder direkt die Menschen mit den Awareness-Schildern an! Wir helfen dir!
📵 Fotos, Videos und Selfies machen ist im Inneren des Hauses verboten, damit alle sich wohlfühlen können!
🚫 KEIN(E) Sexismus, Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus, Faschismus, Homophobie, Transphobie!
Meldet euch bei Fragen gerne! Wir sehen uns am 22.07. 🎊🪩
Redebeitrag des SubstAnZ zur Wabos 27.06.23
Wabos bleibt! Oder auch: Wem gehört die Stadt?
„Wem gehört die Stadt?“ Auf diese Frage bekommt man mit Sicherheit verschiedene Antworten, abhängig davon, wen man fragt. Die Frage, die wir uns aber eigentlich stellen sollten, ist: „Wem sollte sie gehören?“
Versuch mal, dir diese Frage ganz unvoreingenommen zu stellen, fernab von jener Ideologie, die uns der Kapitalismus seit unserer Kindheit in die Köpfe gepflanzt hat und die uns wahrscheinlich direkt die Antwort „dem Staat, den Großkonzernen oder den Grundstückseigentümern“ in den Sinn bringt.
Die Gesellschaft, in der wir leben, sollte dafür da sein, allen Menschen ein möglichst gutes Leben zu verschaffen. Denn darum geht es ja letztendlich – wenn man unsere Bedürfnisse auf die Basis herunterfährt. Wir wollen alle ein schönes Leben haben und wünschen uns dies im besten Fall auch für (fast) alle anderen Menschen.
Unsere Antwort ist deshalb: Die Stadt gehört den Menschen, die drin wohnen, ganz unabhängig von wirtschaftlichen Interessen einzelner, von Firmen oder der Stadtverwaltung, die wie überall immer noch davon überzeugt ist, dass sie „wirtschaftlich handeln“ muss. Das ist kein Prinzip, nach dem eine Stadt verwaltet und eine Gesellschaft strukturiert werden sollte!
Und eine Gruppe von Menschen wohnt seit sehr langer Zeit an einem wunderbaren Ort: der Wabos. Jede:r, der*die dort einmal bereits gewesen ist, weiß die Ruhe, die Natur und die Menschen dort zu schätzen. Sie haben einen Ort geschaffen, wo sie in einem Maß in der Nähe zur Natur leben, von der ein ökologischer Neubau nur träumen kann.
Doch die Wabos ist nicht nur ein Wohnort, sondern auch ein politischer Ort, und das merkt man nicht nur am 1.Mai, wenn sie alljährlich ihre Pforten zum großen Fest öffnet und dabei Workshops, Vorträge, (Punk-)Musik und Büchertische bietet. Sie bietet einen Ort, an dem Menschen zusammenkommen, sich vernetzen und den Sommer genießen. Wie politisch dieser Ort ist, zeigt sich auch daran, wie unermüdlich sich die Bewohner:innen der Wabos in den letzten Jahren gegen den Akt der Gentrifizierung gewehrt haben, der ihnen diesen Ort nehmen soll und wird. Die Wabos war bereits vor vielen Jahren Teil des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum und kämpfte gemeinsam mit anderen Akteur:innen der Stadtgesellschaft für bezahlbaren Wohnraum für alle* – dies hielt ein Teil dieser Akteur:innen, insbesondere Parteien, nicht davon ab, ihr in den Rücken zu fallen und weiterhin die Räumung der Wabos voranzutreiben. Dass hierbei auch das Argument der Schaffung bezahlbaren Wohnraums fiel, ist nahezu grotesk, wenn man bedenkt, dass ein Großteil des von der kommunalen Wohnungsgesellschaft geschaffenen Wohnraums wohl für die meisten Menschen nicht in die Kategorie „bezahlbar“ fällt. Es kommt ironischerweise noch hinzu, dass sich die Wabos im teuersten Viertel Osnabrücks befindet – welch lukratives Bauland.
Diese Verdrängung von unkommerziellen Sozialen und Autonomen Zentren geschieht in jeder Stadt und auf der ganzen Welt. Wir stehen mit emanzipatorischen Projekten auf der ganzen Welt und kämpfen für ein besseres Morgen. Und das Ignorieren von unkommerziellen Interessen der Menschen im öffentlichen Raum beginnt dabei schon so viel früher: sei es bei der drastischen Reduktion von kostenfreien Fahrradständern zugunsten einer kostenpflichtigen Radstation am Bahnhof oder der Belegung von Bürgersteigen und öffentlichen Plätzen durch die Ausweitung der Sitzmöglichkeiten von Gastronomie-Ketten wie McDonalds oder Starbucks, damit diese noch mehr Gewinn einfahren können.
Wir als SubstAnZ stehen solidarisch mit der WabOs! Ebenso wie sie werden wir aus dem öffentlichen Raum verdrängt, uns werden im nächsten Jahr unsere Räume genommen, weil Vermieterfirmen lukrativere Geschäfte mit dem Grundstück winken sehen. Unkommerzielle Kultur ist eben nicht „wirtschaftlich“, und das wollen wir mit Sicherheit auch nicht sein!
Befreien wir uns von der Logik, dass alles Geld abwerfen und „sich rentieren“ muss, denn der Wert von Kunst, Kultur, Politik und Freiräumen lässt sich nicht in Geld bemessen.
Eine Stadt riskiert ihren Frieden – wir bleiben und wir werden kämpfen. WabOs bleibt!
ABGESAGT: Aftershowparty Film meets Performance Art
Leider müssen wir aus organisatorischen Gründen die Aftershowparty zu „Film meets Performance Art: Trainspotting“ am 10.06. ab 23 Uhr absagen. Das Kunst- und Filmprogramm ab 19 Uhr findet natürlich dennoch statt!
Selbstverwaltung heißt leider auch manchmal, dass wir nicht immer alles machen können, was wir möchten oder brauchen, wenn es nicht genug Leute mit Kapazitäten und Interesse gibt, die mit anpacken. Bitte engagiert euch in euren Freiräumen, damit wir auch in Zukunft ein buntes Programm auf die Beine gestellt bekommen.
Freiheit für Lina & alle anderen verfolgten Antifaschist*innen
Heute wurden Lina und 3 weitere Antifaschistinnen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie mehrere Nazis angegriffen haben sollen. Der Prozess wurde von der Bundesanwaltschaft und dem OLG Dresden als komplette Farce mit absoluten Verfolgungs- und Bestrafungswillen aufgezogen. Der Prozess und die Verurteilung sollen ein Exempel statuieren und sind als Angriff auf alle autonomen & emanzipatorischen antifaschistischen Strukturen zu verstehen. Unabhängig von der Schuldfrage solidarisieren wir uns mit den Verurteilten und allen anderen verfolgten Antifaschistinnen und halten wieder einmal fest, „Wer gegen die Nazis kämpft, der kann sich auf den Staat überhaupt nicht verlassen.“
Film meets PerformanceArt: Trainspotting Filmvorführung und Aftershow-Techno-Party 10.06.23
Über den Film
„Sag ja zum Leben. Aber warum sollte ich das machen? Ich habe zum ja sagen nein gesagt. Die Gründe? Es gibt keine Gründe. Wer braucht Gründe, wenn man Heroin hat?“
Mark Renton fristet sein Dasein in Edinburgh, einer Hochburg der späten 80er-Jahre-Drogenszene Schottlands. Mit seinen Freunden nimmt er alle Drogen, die er kriegen kann. Um sich irgendwie lebendig zu fühlen. Nicht lange danach werden ihm die Konsequenzen bewusst und er will aussteigen. Endgültig. Aber das ist leichter gesagt als getan, wenn die Sucht und das alte Umfeld ihn immer wieder einholen.
Voll schwarzem Humor und schockierender Realität zeigt Trainspotting ein durch und durch authentisches Bild von den Ups and Downs der Drogensucht. Mit unverkennbarem Stil bahnte sich der Kultklassiker einen Weg in unzählige Herzen und ist nicht umsonst einer der beliebtesten Filme aller Zeiten.
Über das Event
Wir lieben Filme und wollen die Kinoerfahrung von Kultfilmen emotional verstärken.
Beim zweiten Event von „Film meets PerformanceArt“ präsentieren lokale Künstler*innen vor der Vorführung des Kultklassikers Trainspotting ihre eigenen künstlerischen Beiträge zum Film. In ihren Darbietungen verarbeiten sie, welche Gedanken und Emotionen der Film in ihnen auslöst und wie er sie dazu inspiriert, kreativ tätig zu werden. Gemeinsam schaffen wir so ein besonderes Kinoerlebnis, das die erlebten Emotionen intensiviert und ein vollständiges Eintauchen in die Welt von Mark Renton & Co. ermöglicht. Gleichzeitig entsteht dabei für die Künstler*innen eine Plattform, um sich zu vernetzen und auf sich und ihre Kunst aufmerksam zu machen.
Der Eintritt für die Performance und Filmvorführung ist frei.
Für die Künstler*innen wird eine Spendenbox herumgereicht.
Heraus zum 1. Mai 2023
Wieder einmal steht der 1. Mai vor der Tür, der internationale Kampftag der Arbeiter*innenbewegung. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich aber etwas bewegt. Wir rufen dazu auf, sich diese Bewegung etwas genauer anzusehen und ebenfalls raus auf die Straße zu gehen und selbst Präsenz zu zeigen und auch Kritik zu äußern.
Mai – Kundgebung 2023 in Osnabrück – Treffpunkt: 10:00 Uhr Kollegienwall
Aber was hat sich denn bewegt?
In Deutschland wird so viel gestreikt wie seit langem nicht mehr. Egal ob Verdi, EVG oder IG-Metall – von allen Gewerkschaften kommen Töne, nach denen man seit Jahren vergeblich suchte. Von einer Vier-Tage-Woche (IG-Metall) ist die Rede, 10,5% mehr Lohn (Verdi) wird gefordert und die Logistik (EVG) wird, wenn auch nur für kurze Zeit, in großen Teilen Deutschlands lahmgelegt. Klassenkampf von unten ist nicht mehr nur linke Wunschvorstellung, sondern in Teilen Realität.
Auf der anderen Seite ist der Klassenkampf von oben in gewohnter Stärke, medial wie auch in der gesellschaftlichen Diskussion, omnipräsent. Von „Geiselhaft der Gesellschaft“ (Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft) ist die Rede, die BILD, die sich sonst keinen Deut um das Prekariat oder andere abhängig Beschäftigte schert, hängt gar den Unfalltod eines jungen Mannes dem EVG-Streik an – er hätte ohne den Streik die Bahn und nicht das Auto genutzt. Derweil macht Bundesverkehrsminister Volker Wissing den Regierungsstandpunkt deutlich, wenn er einen Apell zum Rechtsbruch seitens der Logistikunternehmen bei gleichzeitigem Wegschauen der Polizeien fordert, doch bitte die Kontrollen während des Bahnstreiks möglichst zu unterlassen; die Länder folgten seinem Aufruf zumeist ohne Erlasse. Diese Torpedierung und Delegitimierung des legalen Lohnkampfs zeigt sich außerdem in Forderungen Deutscher Wirtschaftsinstitute und der Arbeitgeberverbände nach einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit oder der Forderung nach höherer Vollzeitbeschäftigung.
Daneben ist das deutsche Streikrecht dermaßen restriktiv, dass man z.B. im Nachbarland Frankreich darüber nur staunen kann: Der Generalstreik ist ebenso wie der politische Streik oder auch nur die Parteinahme für andere Berufsgruppen in Deutschland gesetzlich untersagt.
Hierzulande bemüht sich der Staat, im Schulterschluss mit den Unternehmen, aber eben auch mit den Gewerkschaften, die zunehmend ungleichen Lebensbedingungen zu rechtfertigen und jeden Angriff auf die herrschende Ordnung von Vornherein moralisch aufgeblasen zu delegitimieren. Statt von Kapitalismus wird von Sozialer Marktwirtschaft geschwafelt, großes Kapital wird zu anmutig und märchenhaft klingenden Familienunternehmen verklärt und es wird so getan als würden alle Menschen im „Standort Deutschland“ an einem Strang ziehen. Über Gehälter soll nicht gesprochen werden, Lob soll sich bloß nicht in höheren Einkommen widerspiegeln und unbezahlte Sorgearbeit wird in die „natürliche Sphäre“ der sorgenden Mütter geschoben und damit schlichtweg auf Frauen abgewälzt. In mehrheitlich von Frauen dominierten Berufen wie der Kranken- und Altenpflege, erdreisteten sich die Arbeitgeber sogar in Verhandlungen mit ver.di, sich Lohnkürzungen bis zu 6% für den Fall offen zu halten, dass sie in finanzielle Schieflage geraten.
Während die horrenden Preisanstiege bisher immer von irgendeiner öffentlichen Person aus Politik, Wirtschaft und Medien ihre Rechtfertigung erhielten, kommt dies bei der Ware Arbeitskraft, die die Lohnabhängigen besitzen, erstaunlicherweise nicht zum Tragen. Anstatt von Profit-Preis-Spirale spricht man lieber über den Mythos der Lohn-Preis-Spirale, wenngleich sich dies in den Zahlen großer deutscher Unternehmen nicht belegen lässt.
Auf bessere Zeiten zu warten und darauf zu hoffen, dass Politik und Wirtschaft so gnädig sind, mickrige Zugeständnisse zu machen, hat sich für die Lohnabhängigen noch nie ausgezahlt. Klassenkampf von oben findet systematisch und dauerhaft statt. Er wird mit allen Machtmitteln des Staates durchgesetzt und erhält viel Aufmerksamkeit in den Medien. Egal ob Klimakrise oder Wirtschaftskrise – Profite machen wenige, die Folgen tragen die Lohnabhängigen.